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Korg Trident MkII

Syntheseform
analog subtraktiv

Stimmenzahl
6

Multitimbral
synth, strings und brass

Warum ich den Trident habe

Ich habe den Trident mal ausprobieren können und war von Anfang an begeistert. Einige Zeit später habe ich dann einen in wunderbarem Zustand gefunden.

Was kann er?

Korg wollte 1981 etwas neues für den Livemusiker schaffen: Eine Kiste mit allem drin, was man benötigte, gleich dem ARP Quadra: Synthesizer, Stringmachine und Bläser. Fehlt eigentlich nur noch die Orgel... Die Sektionen lassen sich einzeln oder zusammen betreiben und mit einem Schalter einer Keyboardhälfte zuweisen, also splitten.
Der Synth ist 6-Stimmig, während eine Stimme aus 2 Oszillatoren besteht. Für Filter und VCA gibts je eine Hüllkurve, was die Synthesizereinheit derjenigen des Polysix sogar überlegen macht. Daneben gibts einen 4-Stimmigen Brass-Synthesizer und eine vollpolyphone Stringmachine. Die Stringmachine lässt das Ändern sehr vieler Parameter zu, was zu einer abwechslungsreichen Klangvielfalt führt. Eine der Sektionen kann noch durch einen Flanger gejagt werden, der in weiten Grenzen eingestellt werden kann und sehr abgehobene Klänge ermöglicht. Besondere Beachtung verdient auch die gute Stimmstabilität. Der Joystick moduliert die Klänge wie gewohnt, allerdings bei Abwärtsbewegung mit einer Rechteckwelle, Aufwärts mit Sinus.

Was kann er nicht?

Er kann nicht sorglos unter dem Arm transportiert werden, dafür ist er schlicht zu gross und zu schwer. Seine Batterie sollte auch schnellstens erneuert werden, wenn das nicht schon geschehen ist. Sie läuft nach 20 Jahren gerne aus und zerstört alle Leiterbahnen in der Umgebung!

Und wie klingts?

Die Strings sind toll, jedoch klanglich weit von einer Solina entfernt, wenn man denn diesen Klang sucht. Voll, aber nicht pampig, fein, aber nicht zu verhalten, und in der Hüllkurve veränderbar. D.H. man kann sie so einstellen, dass ihr Klang erst prominent wird, wenn die Synthsektion ausgeklungen ist. So gelingen sehr sphärische Klänge. Brass benütze ich nicht viel, jedoch verfügen sie über einen tollen Filter und kurze Hüllkurven, die sehr viel Biss in einen Klang bringen können. Die Synthsektion klingt auch ganz Brauchbar, wobei mich die Klänge stets an die Pop-Musik der frühen 80er erinnern. Der Filter hat eine nette Resonanz, die nie plötzlich zuviel Kreischt und immer gut kontrollierbar ist, was Filterschrauben sehr musikalisch macht. Der Synth klingt nicht Brachial, kriegt auch keine besonders tiefen Bässe hin.
Ich benute den Trident gerne für Jams, weil seine das Bedienungsoberfläche anbietet, und irgendwie immer der passende Klang zu einer Session zusammengeschraubt weden kann.