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Orgeln

Orgeln faszinieren mich schon, seit ich klein war. Grosse Kisten mit vielen farbigen Knöpfchen, die an Kraftwerksteuerzentralen oder Flugzeugcockpits erinnern. Leider klingen die meisten davon schon ihres Alters und ihres Verwendungszwecks ziemlich wegen schrottig, weshalb ich bisweilen noch keine beliebige Heimorgel angeschafft habe. Wobei, so eine Wersi Delta sollte schon nur aus optischen Gründen in jedem Haushalt stehen!

Angetan hat es mir aber vielmehr der Klang der alten Hammonds und Leslies, die ich mehr als ein eigenes Instrument als eine Orgel sehe. Obschon Laurens Hammond mit seinen Orgeln in den 30er Jahren den Grundstein für die Heimorgeln gelegt hat, schafft nichts in dieser Art den genialen Klang der Hammond nachzumachen. Das liegt meiner Meinung nach an der Klangerzeugung, die wegen den begrenzten elektronischen Möglichkeiten zu dieser Zeit sehr musikalische Ecken und Kanten besitzt.

Neben den Hammonds gibt es natürlich auch andere klanglich hervorragenden Orgeln, wie die Transistorcombos aus den 60er Jahren, allen voran die VOX Continental, die Orgeln von Gibson und die Farfisa Compact Duo. Sie haben auch massgebend den Sound einiger Bands von damals geprägt (The Animals, The Who, The Doors, Pink Floyd etc.).

Hier eine kleine Vorstellung der Orgeln, die sich im Laufe der Zeit bei mir angesammelt haben.

Hammmond C2 / C3

Meine Hammond C2,5 ist das Prunkstück im Wohnzimmer. Eigentlich ist es eine C2, die aber mit einem A100-Verstärker und Percussion ausgerüstet wurde und somit technisch und klanglich einer B3/C3 ebenbürtig ist. Einziges Manko sind noch die "Ratchet Drawbars", die kein flüssiges Verändern des Klanges während des Spiels erlauben.

Hammmond M3

Fürs Studio habe ich mich nach einer M3 ungeschaut. Ich erachte sie klanglich als die beste der kleinen Spinets. Die optische Erscheinung mit den Rocker Switches anstelle der Schnabelschalter und die Waterfall-Tasten heben sie auch etwas über die anderen Spinets. Meine M3 ist eine der älteren Generation mit Fieldcoil-Speaker.
Auf der M3 liegt übrigens ein Hohner Pianet. Die links an der M3 montierte Schaltung ist für die Steuerung des Leslies.

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Hammmond M-100

Als Hammond Neuling vor einigen Jahren fiel meine Entscheidung auf eine M-100, die ich in bestem Zustand für wenig Geld erwerben konnte. Sie hat einen schönen Klang, gegenüber den Konsolen etwas brav, dafür aber Federhall, extremere Chorus-Einstellungen (besonders mit dem Trick, die Tabs nicht ganz umzulegen, sondern eine Jammernde Stellung zwischendrin zu suchen). Der brave Klang kann ihr aber ausgetrieben werden, ich habe schon eine M-100 gehört, die soweit modifiziert wurde, dass sie rotziger klang als eine B3. überhaupt gibt es an den kleinen Hammonds eigentlich nix auszusetzen, viele Bands haben eine solche eingesetzt und Hammond-Geschichte geschrieben: Procol Harum, ELP, Focus, Frumpy, The Nice, Booker T. Jones etc..
Allerdings habe ich die M-100 verkauft.

Hammmond TTR-100

Die Seite vonKeyboardpartner hat meine Interesse geweckt, aus einer günstigen Transistor-Tonewheel-Hammond etwas klanglich brauchbares zu zaubern. Also wurde in einer schwachen Minute zugeschlagen und eine TTR-100 gekauft. Es ist die portable Version der T-100, wobei Portabel heisst, dass sie mit immensem Aufwand auseinandergeschraubt werden kann. Schweinisch schwer ist sie dann aber immer noch.

Hammmond Aurora

Die Aurora ist mir zufällig in die Hände gekommen, eine Tonewheel-lose Hammond aus den späten 70ern, deren Tonerzeugung auf LSI-Technik beruht. Mit dem eingebauten Leslie und der Rhythmuseinheit eine wunderbare Orgel für den Alleinunterhalter und Heimorgler, aber für mich nur ein platzversperrendes Möbel. Wurde nach ca. 1 Jahr wieder abgestossen und steht nun in einem Orgelmuseum bei München.

Korg BX3

Sie wurde anfangs 1980 als portabler Ersatz für die B3 gebaut. Sie hat alle nötigen Bedienelemente, einen Satz Drawbars für jedes Manual, eine tolle optische Erscheinung. Der Entschluss, das so ein Ding angeschafft werden muss, kam während einem Kontert von Tommy Schneller, dessen Orgler eine BX3 über ein Korg G4 Leslie Simulator und einen Roland Jazz Chorus spielte. Ohne hinter der Bühne die Orgel zu sehen, klang das ganze für mich als Hammond-Neuling so authentisch, dass ich nach und nach alles anschaffte: BX3, G4 und JC120! Der Klang der Orgel selbst ist sehr sauber, ein bisschen Transistorig, und in den mittleren Langen sehr authentisch. Der Bass klingt hingegen etwas matschig und die Höhen zu fiepsig. Definitiv ein Hammond-Feeling, allerdings trug der JC viel dazu bei, den Klang etwas gefügig zu machen. Die Tastatur konnte mich allerdings nie überzeugen, sie spielt sich ganz anders als das Vorbild. Hab mich irgendwann mal von ihr getrennt.

  Viscount D9

Auf der Suche nach einer kleinen portablen Hammond bin ich sehr günstig über die D9 gestolpert. Sie klingt sehr angenehm, sicher besser als die BX3, aber mit den selben Mankos: schwammiger Bass und kein Biss in den Höhen. Sie besitzt keinen Chorus, dafür einen grottenschlechten Leslie-Simulator.

Yamaha YC-25D

Es war mal Zeit, eine Combo zu suchen. Die YC hatte ein cooles Design und versprach auch viele Features. Meinen Traum, die Continental, konnte ich mir halt nicht leisten. Allerdings wurde ich von der YC nicht enttäuscht, sie beherrscht das ganze Spektrum von britzliger Continental bis zur psychedelischen Farfisa, dank dem Bright-Knopf.

Elka X-705

Eigentlich eine Alleinunterhalter-Combo, aber analog und mit vielen Specials versehen, so z.B. einem tollen String-Orchester und einem Furz-Synthesier für spacige Leads.
Die Eigentliche Habenwollen-Gesinnung hatte ich aber, weil mir das Ding optisch so gefiel. Ein feines 70er-Jahre-Spaceteil. Gekauft für 50SFr als Sofortkauf-Auktion.

Lancia Senior

Eine italienische Combo, die so hässlich ausschaut, dass es schon wieder geil ist. So auch ihr Klang. Einen Vergleich mit der gleichnamigen Automarke verkneife ich mir jetzt.

Yamaha BK-20B

Eine tolle Heimorgel von 1976. Damals schweineteuer, heute sind die Leute froh, wenn man das Ding gratis für sie entsorgt. Ausser ein paar Wenigen, die ihre Schweineorgeln noch für einige Hundert Fränkli feilbieten und sich wundern, dass niemand ihr Superinstrument will, das doch vor 30 Jahren mal 'state of the art' war.
Diese Orgeln taugen nur noch für 2 Dinge: zum Ausschlachten und um auf Bühnenshows zu zertrümmern...

Leslie 122

Der Vorbesitzer meiner C2,5 hatte auch dieses Leslie zu verkaufen, und er schien mal in solcher Bastellaune gewesen zu sein, dass er nicht nur die Orgel aufgewertet hat, nein, auch sein Leslie 22H hat er mit 2 Dualspeed-Motoren nachgerüstet und den Verstärker eines 122 eingebaut, so dass es nun ein vollwertiges Leslie 122 ist. Es hängt an der C3 und passt farblich überhaupt nicht dazu...

Leslie 720

Zufällig hab ich dieses Ding auf ebay für etwa 20% seines echten Wertes erworben. Allerdings ging es beim Transport futsch, was eine langwierige Reperatur nach sich zog. Ein Mitglied der Hamtech-Gruppe hat mir flotterweise umgehend einen neuen Motor für die Basstrommel besorgt, und nun rotiert es fleissig an meiner M3.
Liegend im Auto sieht das Ding jedoch wie ein Sarg aus und zieht so sehr komische Blicke der anderen Strassenbenützer an....

Leslie 760

Dieses sorgte mit seinen 90 Watt für viel Vergnügen in der Nachbarschaft. Es war an der M-100 angeschlossen und klang sogar verzerrt ganz akzeptabel. Mittlerweile verkauft und durch den neuen Besitzer rot angemalt (mit Schweizerkreuz) und einer Leslie 147-Verstärkung versehen.

Korg G4

Ein digitales Leslie. Meines Erachtens das beste, das ich kenne. Langsam klingts sehr realistisch, schnell ein Spürchen zu Tremolomässig. Die Parameter für Beschleunigung und Speed können einzeln für die 2 virtuellen Rotoren eingestellt werden, so auch das Spacing. Kann durchaus mit den Simulatoren in den moderneren Hammondclones mithalten. Die Verzerrung ist analog, die gleiche Schaltung weie beim beliebten Tube Screamer. Ich habs aber doch Verkauft.