Diverses24. April 2017
Endspurt beim Wanderburschen Der Rumpf, endlich nach 100 Schleif- und Spritzvorgängen ohne die ominösen Lackfurchen, wurde durchtrennt. Ich habe vor dem Lackieren die Trennlinie ins Glas eingeritzt, so dass ich sie später wieder finden konnte. Geschnitten wurde mit einer feinen Xacto-Säge. Die Schnittkante wurde nicht genau so präzise wie gewünscht, deshalb musste ich noch etwas nachspachteln. Warum eine schräge Schnittkante? Damit bei einer Nasenlandung ein Teil der Kräfte auf die Trennfläche wirkt und nicht nur auf die Laschen. Da ich erst nach diesem Schritt den schon vor langem bestellten Akku einpassen konnte, fand ich erst jetzt heraus, dass der nicht passte. War in Wirklichkeit dicker als von eflight angegeben. So habe ich bei HEBU einen kleineren mit gleicher Kapazität gefunden, qualitativ vielleicht etwas schwächer. Tja.
Sogleich habe ich die Aussenflügel an das Mittelstück angepasst. Die Enden waren winklig etwas verzogen, so dass noch ein bisschen Schleifarbeit an den Verbindungsflächen notwendig war, damit alles passte. Insgesamt gingen dadurch 4mm Spannweite pro Seite verloren. Nachdem die Carbonrundverbinder und die Hülsen nachgearbeitet und verschlossen waren, habe ich sie zusammengesteckt und in die vom Styro befreiten Öffnungen des rechteckigen Carbonschlauchsteges gesteckt und mit wenig 30min Harz fixiert, während die Aussenflügel in der korrekten Position fixiert wurden.
So sieht das nacher aus. Der Leere Raum zwischen Hülse und Steg wird einfach mit Mumpe ausgegossen.
Weiter gings mit den Aufnahmen der Passstifte (Buchenholz mit Bohrung), die ebenfalls mit wenig Harz ausgerichtet sind. Die Verbinderaufnahmen werden provisorisch mit einem Schaumzapfen verschlossen, das Styro an den Flächenwurzeln etwas weggefräst (etwas mehr um die Buchenstücke) und der freigewordene Platz mit Harz/Glasschnitt-Mischung gefüllt. Das ergibt die Wurzelrippe. Natürlich wäre eine gefräste Holzrippe leichter gewesen, hätte sich aber auf dem Laminat deutlich abgezeichnet und die hier aufgeführten Arbeitsschritte mühsamer gemacht.
Jetzt folgte ein bisschen Nachschliff der Flügel sowie eine Lackierung. Da ich durch die Erfahrungen beim Rumpf mit Duplicolor abgeschlossen habe, ging ich einfach in das nächste Farbgeschäft und fragte nach gut deckenden Lacken, möglichst 2k. Empfohlen wurden mir Maston 2k Lacke, die mit Luft aushärten statt nur trocknen. Also habe ich die Oberseite so gespritzt. Der Lack ist tatsächlich sehr gut deckend, allerdings auch recht dick auftragend (und schwer). Kommst etwas behende aus der Dose, weil er nicht so dünn ist wie Duplicolor, bildet aber nicht sofort Nasen, wenn man mal ein bisschen zu viel aufgetragen hat. Die Oberfläche wird erst nach etwas Übung glatt, sie sieht nass schnell gut aus, ist dann aber trocken leicht orangenhautig. Unten kam billigster Klarlack aus der Landi drauf. Dann Anzeichnen und Servoöffnungen ausfräsen. Bisher immer mühsam mit der Dremeltrennscheibe und den Cutter für die Ecken, konnte ich diesmal einen Oberfräsenaufsatz fürs Dremel ausprobieren. Den kann man am Lineal führen. Zusammen mit den guten Fräsern, die ich für die CNC Maschine gekauft habe, gibt das wunderschöne Ausschnitte! Allerdings durfte ich nur maximal die Laminatdicke wegfräsen, da darunter gleich das Servokabel verlegt ist. Vorher natürlich fotografisch die Position des Ausschnittes festgehalten…
Die Servos kamen dann in einer eigens dazu gefrästen Halterung aus 4mm Sperrholz in die Öffnungen. Das verblüffende dabei ist, dass die gefrästen Halterungen, wenn man die mit der Schublehre am Servo abgenommenen Masse übernimmt, einfach passen. Kein Wackeln, und auch nicht zu eng. So macht das Freude.
Dann kommen noch die aus 2mm Glasfaserplatten gefrästen Ruderhörnli dazu (Nur das Loch muss noch nachträglich rein, das muss 0.3mm kleiner sein als der Fräser. Sonst spiel, viel davon). Ich deute beim Fräsen das Loch an, in dem ich den Fräser 2 Zehntel mm in die Platte fahre. So habe ich immerhin die Position des Lochs ‹angezeichnet›.
So kleine Servos für so grosse Ruder! Ich hoffe, die halten ihre technischen Angaben auch ein. Andererseits werden sie ja auch selten mit der maximalen Kraft betrieben.
Was ich bislang verschieg, sind die Scharniere. Hab ich das Ruderaustrennen schon erwähnt? Eine mühsame, zeitraubende Angelegenheit. Über 5m dickes Kohlegewebe (bis zu 1x50g Glas – 1x160g – 1x100g – 1x120g Schlauch) müssen dabei geradelinig mit gleichmässigem dünnen Spalt durchtrennt werden. Und bitte nicht wegrutschen! Dazu ritze ich erst mit einem Dremeltrennscheibenblatt von Hand so viel wie’s geht an, dann auch nachgeholfen mit Xacto Säge und Cutter. Wobei der letztere mit viel Vorsicht eingesetzt werden muss. Aus irgendwelchen Gründen neigt die oberste Gewebeschicht dazu, sich nach aussen zu wölben. Das ist scheixxe fürs Profil. In meinem Fall hat sich die dicke Schicht aus Harz-Microballoon-Thixo gerächt, die ich zur Pinholevermeidung aufgetragen habe. Sie löst sich überall, wo man mit dem Cutter war, oder splittert ab. Siehe Bilder. Ich habe das bei der Fox auch schon gemacht, hatte dort aber keine Probleme. Wobei das Problem zu 90% nur optisch ist. Anscharnieren ging relativ leicht, wie üblich eine dicke Schicht Klebband über die Scharnierlinie, dann so wenig Silikon (Elastosil E41) mit einer Spritze und Kanüle (ohne schräge Schnittkante) in den Spalt geben wie möglich, allerdings auch keine Löcher ‹einbauen›. Da ich kein Tesa mehr nehmen wollte (das hat mir beim Fox nachträglich den Lack am Flügel angelöst), habe ich diesmal Malerkrepp benutzt. War aber auch nicht ganz optimal, es läuft en wenig Silikon um die Kante und bleibt auf dem Flügel kleben. Das Ideale Klebeband muss noch gefunden werden. Ach ja, meine Anti-Pinhole-Schicht löste sich auch beim Klebband-abziehen 🙁
Für die Überkreuz-Anlenkung der Wölbklappen musste ich auch de Oberseite der Flügel noch kaputt machen.
Apropos Rudertiefen. Dies ist ein Antares 20E Segler. 20m Spannweite. Die Rudertiefe aussen ist kleiner als an der schmalsten Stelle meines Wanderers. Überhaupt ist die relative Klappentiefe am ganzen Flügel unglaublich gering.
Andere Baustelle: Die ASW 27 natürlich gings schleppend auch an dieser Front weiter. Auch hier war wieder der Bau von individuellen Servohalter nötig. Vorgegeben sind runde Öffnungen in den Flächen mit 55mm Durchmesser.
Beim Vermessen der Servos fiel mir noch auf, dass sich das die auserwählten Serven für Störklappen und Querruder wie einäugige Zwillinge gleichen! Interessant, das. Aber auch gut, weil die Halterungen identisch gefräst werden können.
Nachdem die Flügel mühsamst geschliffen und gespachtelt wurden, kommt nun wieder der besagte Maston 2K Lack drauf.
Wind ist zwar am Hang eine gute Sache, aber wenn eine unerwartete Böe die Zeitungsunterlage in die frische Farbe windet, ist das eher suboptimal. Dann noch ein Freewing Starfighter umbemalt…
Busworks Seit der Panne in Sardinien ist nun wieder geraume Zeit vergangen. Bus kriegte einen halben neuen Motor (Zylinderköpfe, Kolben, Zylinder, Pleuel, Vergaserrevision), der mittlerweile nach 1500km wieder fast eingelaufen ist. Was man von meinem Vertrauen in das Ding noch nicht sagen kann. Trotz allem, ich will mit ihm noch einiges Erleben in den kommenden Monaten, deshalb kriegt auch er noch etwas Zwendung. Da ich vor Sardinien noch 2 Solarpanels mit zusammen 60W aufs Dach montiert hatte, will ich nun auch endlich wissen, wie es um den Zustand meiner Verbraucherbatterien steht. Das sind 3 Stück Bleigel-USV-Akkus mit je 33Ah. Nach einigem Suchen habe ich mich zum Kauf eines Victron Batteriemonitors entschieden, der genau das kann, was ich suchte (z.B. durch Integration des entnomenen und geladenen Stroms die aktuelle Kapazität anzeigen, Warnung bei zu kleiner Restenergiemenge ausgeben etc..) und noch bezahlbar war. Dazu muss ein Shunt an die Batterie und ein Anzeigegerät ins Cockpit. Doch wie mache ich am einfachsten ein kreisrundes Loch ins Stahlblech? 100 kleine Löcher und nacher ausfeilen? Nein Danke. Teure Lochsäge oder noch teureren Stufenbohrer kaufen? Njet. Hab mich dann entschieden, mit einer schräg gehaltenen Dremeltrennscheibe das Loch rauszutrennen. Die Linke Hand war ja frei, um mit dem Staubsauger die Späne abzusaugen. Dass dabei die glühenden Späne direkt in den mit furztrockenem Balsastaub gefüllten Sauger gingen, möchte ich hier nicht erwähnen.
Apropos Brandschutz und so… Es gibt da ein Produkt namens Blazecut. Ein Schlauch, gefüllt mit einem unter Druck stehenden Löschmittel. Wird der durch Flammen angeschmörzelt, entlädt sich das Löschmittel auf den Brandherd. Fand ich noch eine gute Sache für in den Motorraum. VW Büssli sind leider etwas anfällig für Vergaserbrand. Hier der Motordeckel mit montiertem Schlauch. Tags: ASW 27, VW-Bus, wandervogel |
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