Am 8. Juli stand erneut ein fliegerischer Urlaub an. Mit dem Bus, einer Dachbox, ca. 10 Seglern und Mailman auf dem Beifahrersitz düsten (soweit das mit einem T3 möglich ist) wir an einem Sonntag Abend Richtung Frankreich los. Die erste Nacht verbrachten wir auf dem Mont Salève bei Genf, wo wir schon ein Jahr zuvor bei recht guten Bedingungen fliegen konnten. Diesmal peilten wir aber die Startstelle weiter südlich an.
Immer wieder ein schöner Ort zum fliegen, hindernisfrei und mit grosser Landefläche. In der Felswand im untersten Bild ist vor vielen Jahren mal mein Valenta Dragon verloren gegangen.
Wir wollten aber weiter in den Süden, und unterwegs den Kühlschrank füllen. Windmässig war als Nächstes der Col du Glandon angesagt. Nach langer Fahrt ohne Verpflegung kamen wir dann dort an. Das Bier war wohlverdient!
Auf dem Col du Glandon (1924m) war ich vor 8 Jahren zum ersten mal, und fand speziell den NE-Hang sehr inspirierend. Leider war mir das Wetter damals nicht geheuer, weshalb ich nicht geflogen bin. Aber all die Jahre habe ich davon geträumt, bei einem kräftigen Wind hier oben zu fliegen, und tief ins Tal und wieder hinauf zu bolzen. Leider war uns das Wetter letztes Jahr auch nicht Hold, doch dieses Jahr wars genau richtig (naja, etwas mehr Wind geht immer, aber das ist Stänkern auf hohem Nivea). Die Passstrasse im Bild sind wir mit dem T3 am Abend zuvor hinaufgekrochen. Sie wird bis oben ständig steiler…
Mailmans neuer Tornado konnte sich das erste mal richtig am Hang austoben.
Pace VX Wetter 😀
Das Bier danach 😀
Nach 2 Tagen am Glandon und zur Neige gehenden Essreserven entschlossen wir uns, mal wieder den Colombier ins Visier zu nehmen, da er Windmässig passte. Am Fusse des ColomBiers hatten wir letztes mal bei Valbonnais einen feinen Campingplatz mit Badeteich entdeckt, wo wir auch dieses mal eine Nacht verbrachten. Man wieder duschen und des VW’s Batterien laden.
Die Alpe de Colombier, auch Corps genannt, ist eigentlich eine grosse Landewiese auf einem Hügel, der bei westlichem Wind sehr schöne Thermik entwickelt. Die Landschaft ist grandios und er ist relativ einfach zu erreichen. Wir waren an einem Wochenende dort, weshalb wir den Hang ausnahmsweise mit anderen Modellfliegern teilen mussten. Und Miliarden von kleinen fliegenden Biestern, die nervten…
wirklich praktisch, die Sitzrinne.
Da neben dem Parkplatz vom Corps noch eine bewohnte Alphütte steht, haben wir uns nicht getraut, da oben zu schlafen. Obwohls sicher schön wäre. Deshalb sind wir den Schotterweg runter zum Col de Parquetout gefahren, wo man sich prima zum Nächtigen hinstellen kann. Sogar ein Esstisch ist vorhanden.
Tags darauf gabs nochmals einen Flugtag mit grossem Gerät auf dem Corps.
Da das Wetter nun kontinuierlich schlechter zu werden drohte, wollten wir eher wieder gegen Norden fahren. Gestärkt mit der letzten Dorade, die es im Dorf Corps zu essen gab, fuhren wir dann der landschaftlich eindrücklichen D66 entlang und bezogen auf einem leeren Platz am Pont de Drac unser Nachtquartier.
Tags darauf, beim Tanken und Einkaufen in La Mure grüsste, wie ein Jahr zuvor in Peschiera, mein Motor beim Anlassen wieder mal mit einem lauten Bumms. Gottlob nicht so heftig, dass es gleich die Zylinderkopfabdeckung verschob, aber doch genug, dass ein bisschen Öl herauskam. Danach hatte ich natürlich ein bisschen (also viiiel) Panik, dass es während dem Fahren sabbert, aber es blieb auch bei der anschliessenden endlosen und Ölerhitzenden Fahrt auf die Alpe de Connex trocken. Erst 1-2 Wochen später drückte das Öl dauerhaft durch, was eine Reparatur nötig machte. Wir verbanden den Halt zur genauen Betrachtung des Motors gleich mit einem Bad in einem der Seen, die man in den folgenden Bildern sieht.
Der erste Nachmittag auf der Alp war wolkenverhangen und es drohte ständig, dass es zu Regnen beginnt. Thermik? Fehlanzeige. Also haben wir auf dem höchsten Punkt einfach die Akkus von 4 Fliegern leergeflogen.
Wenn der Fotovorbeiflug etwas zu nahe gerät…
Nachtessen im Abendglühn 😀
Was man so trinkt, wenn man von einem Bierconnaisseur begleitet wird 😀
Tags darauf nochmals schönes Wetter, viel Thermik, aber auch viel Saufen (mit den Fliegern!). Und unberechenbare, riesige Kuhherden, die unvorhersehbar über die Alp wanderten und auch mal mitten im Landefeld genüsslich grasten.
Da es in den Alpen nun regnerisch wurde, sind wir wieder in den Norden abgereist. Ein lange, fröhliche Fahrt am Tag, an dem Frankreich die Fussball-WM gewann. Meine beiden Hupen haben am Ende geglüht.
Am letzten Tag sind nicht mehr viele Fotos gemacht worden. Hier noch eine von mir, kurz nach dem Aufstehen…
Auf dem Nachhauseweg haben wir noch kurz dieses schöne Dreieck auf der Raststätte «Rose de la Broye» bei Payerne besucht.
Diesmal hatten wir mehr Glück als 2017, wir konnten an allen Tagen fliegen, an 8 gings sogar mit viel Aufwind. Von den Fliegern sind alle mehr oder weniger heile geblieben, einzig meine Alpina 4001 bekam beim Landen einen Knacks am Rumpf.
Sofern Frankreich seine dümmsten Modellfluggesetze der ganzen Welt nicht rigoros umsetzt, werde ich gerne wieder mal in die Gegend fahren, doch leider sieht es momentan eher schlecht aus.
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