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Projekt Wandervogel

4. Februar 2016

Man muss ja manchmal wandern gehen. Ist ja nichts schlimmes dabei, meistens hat man ja eine schöne Aussicht und etwas Bewegung. Nur finde ich die ziellose herumlatscherei machmal etwas öde, besonders wenn man dann irgendwann unterwegs auf eine Wiese stösst, die dem Wind zugewandt ist und gross genug wäre, um einen Segler zu landen. In so einem Moment kommt mir unweigerlich der Gedanke, wie sinnlos es ist, einen Berg zu besteigen, ohne was fliegbares dabei zu haben.

Das soll sich nun ändern. Ziel ist es, einen geländetauglichen, robusten, Allround-Segler zu bauen, der in leichten bis mittleren Bedingungen gut fliegt,  Akrotauglich ist, einen Motor in der Schnauze hat, zusammengebaut nicht zu klein ist, aber auseinandergenommen trotzdem Rucksacktauglich bleibt. Denn die Tätigkeit des Tages soll ja eine Wanderung mit der Möglichkeit eines Fluges bleiben und nicht zu einem Hangflugtag mit Wanderung verkommen. Ersteres wird von der Partnerin wohlwollender augefasst.

Etwas kaufbares in der Art habe ich leider nicht gefunden.

Somit sollte es ein kompakter Besenstiel-Segler werden. Fläche Dreiteilig teilbar mit einem Bauaufwandverminderndem sowie Platzsparendem geraden Mittelstück. Vier Klappen, um mit Butterfly auch auf kleinem Raum landen zu können. Rumpf mit Abziehschnauze ohne Schwert, wie damals mein Robbe Calibra eine hatte. Eine Spannweite um 2,8m schien ideal. Der Rumpf sollte ursprünglich ein GFK-Teil werden, aber weil dafür Urmodelle und Formen gemacht werden müssten, wäre der Flieger nie fertig geworden. Deshalb, und weil ich mittlerweile über eine CNC Fräse verfüge, die genau die verhassten Bauschritte an einem Holzmodell obsolet macht (Umrisse aufs Holz übertragen, aussägen, schleifen und dann doch krumme Teile erhalten), habe ich mich entschlossen, den Rumpf aus Holz zu bauen. Müsste genau so schön werden wie sein GFK-Pendent.

Als Motor habe ich vom Rabbit noch einen Hacker B40-11L mit Getriebe übrig, der eigentlich perfekt zum schlanken Rumpf dieses Modells passt.

Bei den Flächen kommt wieder die altbewährte Methode mit Kernen im Vakuumsack zur Anwendung, wie schon beim Jart und bei der Fox gemacht. Die Kerne habe ich mir CNC schneiden lassen.

Die Auslegung geschah mit FLZ_Vortex über lange Zeit, weshalb ich nicht mehr so genau weiss, wie ich am Schluss auf genau diese Auslegung kam. Jedenfalls wollte ich profilmässig mal eitwas neues wagen und einen Strak, basiert auf einem DP-1,89/7.83 von Dirk Pflug, das für meinen Einsatz geeignet zu sein scheint. Es soll auch bei geringen Re-Zahlen noch gut funktionieren und sehr gut auf Verwölbung ansprechen. Dieser Meinung war auch Profili, als ich damit etwas herumexperimentierte und mit anderen Profilen verglich. Darauf gekommen bin ich in einer der langen Profildiskussionen auf rc-network.

So entstand in vielen Stunden ein Bauplan des Seglers:

cadwanderer

Fräse sei Dank kann man die Teile nun beliebig kompliziert machen und schon ein bisschen mit Verzahnungen arbeiten, um sich die Ausrichtung der Teile zu erleichtern.

WP_20160203_18_53_31_Pro

Jau, Geil! (frei nach Dieter Bohlen)

wanderer parts

Und hier der fast fertige Rumpfbausatz! 2 oder 3 Denkfehler muss ich noch beheben, dann kann ich den Teilen mit dem Weissleim zu Leibe rücken.

Tags: wandervogel, Werkstatt