Was, schon wieder ein Flieger? Ja klar, musste ich mir noch die Lücke des Floaters füllen. Nicht, das ich schon einen hätte, den Olympic III, aber mit unhandlichen 3,5m und als 2 Achser mit Motorpylon (laut, bremst und produziert mehr kopflastiges Moment als Vortrieb…) ist das halt nicht so das Modell, das man als erstes hervorkramt.
Irgendwie habe ich mich gleich in den Inside verguckt, als Floater im F3F Format mit Querrudern und Wölbklappen ist das eine andere Liga als der Oly.
Zum Bausatz kann ich nur Gutes sagen: perfekt gelaserte Holzteile, hochwertige Kleinteile, alles dabei. Die lästigste Arbeit war wohl das Ablängen der Kohlerohrholme, verbesserungswürdig sind lediglich die Ruder-Endleisten, die etwa einen halben Milimeter zu dick sind – also nicht bündig zum Flügel – noch einiges an Schleifarbeit erfordern. Durch die in Heftform verfasste Schritt-für-Schritt Bauanleitung mit vielen Bildern war es auch nicht nötig, noch irgendwelche Fotos vom Bau zu machen, weil alles schon dokumentiert ist.
Ich kam so schnell vorwärts, dass der Inside eigentlich nebenbei entstand, während ich bei anderen Fliegern aufs Harzhärten warten musste.
Freestylen kann man eigentlich nur noch beim Antrieb. Ich habe aus Verfügbarkeitsgründen einen ROXXY BL Outrunner 2834/10 und einen ROXXY BL-Control 745 BEC Regler ausgewählt. Das sollte bei 3s1300mAh gut an einem 12×6 Löffel funktionieren. Da der Inside mit seinen 8 Rudern ein regelrechtes Servograb ist, waren mir die vorgesehenen Graupner DES Servos viel zu teuer. Die halb so teure Alternative, das D-Power DS-140BB MG gleicher Grösse fand ich attraktiver, und so habe ich solche beim Händler ums Eck bestellt, die er dank mir jetzt sogar ins Sortiment aufgenommen hat. Sie passen übrigens unerwarteterweise perfekt zu den gelaserten Einbaurahmen. Die Verkabelung der vielen Servos nimmt einen vollen Abend in Anspruch und als Kabel wurde das sündhaft teure und eigentlich für den Jet gedachte EMC-Premiumkabel verwendet, da es viel leichter als das ’normale› Servokabel ist. Jedes Servo wurde mit einer Stiftleistenverbindung trennbar gemacht, ansonsten wirds mit der Bespannung sehr mühsam, wenn da noch Servos herumbaumeln. Apropos Bespannung: Das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht. Die Folie (insgasamt 4,5 Laufmeter) schlägt nochmals mit 75.- zu Buche, was am Schluss aus dem Holzfliegerchen ein Nobelfloater macht. Immerhin hatte ich bereits einen passenden Spinner im Fundus…
Trotz meiner Bespannabstinenz und meines halbkaputten Bügeleisens fand ich das Resultat meiner Bespannung überaus akzeptabel! Das Design habe ich schamlos geklaut, von einem Foto vom Internet natürlich.
Auf dem Modellflugplatz war ich dann eher enttäuscht vom Inside. Ich hätte jetzt eher eine etwas lahmere Variante (m)eines Simprop Excell Competition erwartet. Aber turnen kann der Junge definitiv nicht. Schnell geht auch nicht ohne Flattern. Trotzdem durfte er mit in die Berge, und weil dort die Bedingungen nicht allzu berauschend waren, musste eben der Floater hinhalten. Mit wenig Thermik bez. Hangwind kann man den Inside gemütlich und im Nahbereich sehr wendig bewegen, was grosse Freude macht. Also schlussendlich doch ein Flieger, der seine Berechtigung hat und öfters zum Einsatz kommen wird!